Welch eine Ironie der Geschichte! Zu seinen Lebzeiten wollte Bischof Christoph Bernhard von Galen keine Frauen in der Citadelle haben. Viele Jahre nach seinem Tod liegt seine Residenz zerfallen in den ehemaligen Gärten der Coesfelder. Tatsächlich besitzen wir Nachrichten über Arme, auch Frauen, die noch lange Zeit in den Resten der alten Gebäude und im Trümmerfeld der ehemaligen Citadelle Obdach gefunden haben.
Stellen wir uns vor, wie es gewesen sein könnte: Barbara und ihr Sohn Jakob sind obdachlos. Sie ist Kriegswitwe, vielleicht eine ehemals stolze Soldatenfrau und nun auf Almosen angewiesen. Sie haust mit ihrem Sohn im ehemaligen Weinkeller der fürstbischöflichen Residenz. Auch andere Witwen besetzen die noch bestehenden Gebäude. Jakobs Lebensfreude versucht sie zu wahren und hält auch selbst noch immer in Kleidung und Umgang auf „bessere Gesellschaft“. Das ist ihr Verständnis von Glück.
Lassen wir uns durch die beiden Figuren der Coesfelder Künstler Margaretha Fleige und Peter Ueding inspirieren! Vorbilder für die Skulptur finden wir in den Gemälden Wolfgang Heimbachs, der Hofmaler des Fürstbischofs Christoph Bernhard von Galen in Coesfeld war. Viele Informationen zu ihm findet man in der Station 12 – Kunst und Propaganda – des Citadellenwegs.